2. Kunstprojekt Salzburg
Mario Merz | Ziffern im Wald
Skulpturenprojekt im öffentlichen Raum
Mönchsberg, Salzburg
Der renommierte italienische Künstler Mario Merz, einer der wichtigsten Vertreter der arte povera, hat sich für sein Kunstwerk gezielt den Mönchsberg ausgesucht. Nahe dem Museum der Moderne liegt das Werk, in der Senke neben dem Wasserturm, halb versteckt hinter Bäumen und Büschen und schafft besondere Bezüge zum Aussichtspunkt über die Stadt. Merz präsentiert sein Werk in der für ihn typischen Form des Iglus. Dieses besteht aus zwölf gebogenen Edelstahlrohren, alle matt gebürstet, sieben Meter hoch, auf die der Künstler insgesamt 21 Neonzahlen verteilt hat, die nachts über der Stadt leuchten.
Die Konstruktion wirkt überraschend und geheimnisvoll. Sie ist allseitig offen und fügt sich sehr harmonisch in die Landschaft ein, eine perfekte Symbiose von künstlerischer und natürlicher Kreation. Die “Ziffern im Wald”, so der Titel, greifen das Zahlensystem des mittelalterlichen Mathematikers Fibonacci auf, der darin den Gradmesser für die Geschwindigkeit sich fortpflanzender Kräfte erkannte. Die nächst höhere Zahl in der Reihe ist jeweils die Summe der beiden vorangehenden, also: 1 + 1 = 2, 1 + 2 = 3, 2 + 3 = 5, 3 + 5 = 8, 5 + 8 = 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987, 1.597, 2.584, 4.181, 6.765,10.946. Die gleichsam aus den Stahlbögen sprießenden Ziffern versteht Mario Merz im Sinne des Wachstums von “Blättern”, im Sinne eines ewigen, unendlichen Werdens.